Ursa Minor, ein 6Zoll Dobson

Der kleine Bär war mein erstes ernsthaftes Selbstbauprojekt.


Die Optik besteht aus einem erstklassigen 6Zoll Spiegel mit 1200mm Brennweite (f/8) und einem Fangspiegel mit einer kleinen Achse von 31mm. Der Newton ist mit einer Obstruktion von 20% ein sehr schönes Planetengerät, macht aber auch an helleren Deep Sky Objekten eine gute Figur.

Ziel des Projektes war es einen guten Kompromiss zwischen Kompaktheit, Stabilität und Transportabilität zu finden. In erster Linie habe ich aber auf eine extrem schnelle Möglichkeit zum Auf- und Abbau geachtet.
Die Spiegelbox (12mm Birke Multiplex) und die Rockerbox (15mm Birke Multiplex) können durch selbsgemachte, gut in der Hand liegende "Knubbelschrauben" fixiert werden,


wodurch das komplette Gerät an einem Stück zu transportieren ist.


Der Tubusdeckel mit Transportgriff wird durch 4 Kistenverschlüsse auf den Tubus geschnallt.


Das Azimutlager basiert ganz klassisch auf EbonyStar/Teflon


Nach einigen Überlegungen entschied ich mich für ein einfaches 2-Stangen Design mit 20mm Aluvierkant als Hauptstangen. Dies erwies sich aber mit der Zeit als zu schwingungsanfällig weshalb eine zusätzliche Verstrebung notwendig wurde.


Das Grundgerüst des Oberteils besteht aus 15mm Aluvierkant und ist durch Klemmschrauben in seiner Höhe variabel. Dadurch wird neben einer niedrigeren Transporthöhe auch mehr Flexibilität durch zusätzlichen Backfokus erreicht.


Durch diese zusätzliche Verschiebemöglichkeit entsteht kein Problem bei der eventuellen Adaption eines Binoansatzes (geht ohne Lichtwegkorrektor) oder bei der Verwendung von Okularen mit kritischer Fokallage.
Der Helikal-Okularauszug entstand aus einem ausgeschlachteten Fotoobjektiv und hat einen einen Fokussierweg von nur 1cm.


Für die Höhenräder habe ich Stickringe mit 220mm Durchmesser und 16mm Breite verwendet in die ich Speichen aus 15mm Birke Multiplex eingepasst habe.


Die Fangspiegelhalterung ist sehr einfach gehalten und besteht lediglich aus einer gebogenen "Spinne" und einem Rundholz auf das der Spiegel mit 3 Silikonblobbs aufgeklebt ist. Die Justage erfolgt durch leichtes "verbiegen".


Der Telrad wird ohne Basis direkt mit Flügelschrauben an das Oberteil geschraubt und dient auch zur Befestigung der Gegenlichtblende.


Ein kleines Highlight ist die mittels eines Kugelschnappers rastbare Filterschublade


Das Gewinde für die Aufnahme des 1,25Zoll Filters habe ich aus einer alten Okularhülse abgeschnitten und in 4mm Sperrholz eingepasst.


Unterhalb der Hauptspiegelzelle ist ein saugender 12V Lüfter angebracht welcher über einen Steckeranschluss mit Strom versorgt wird.


Am Boden der Rockerbox befindet sich noch eine kleine Okularablage.


Geplant habe ich das Ganze in CorelDraw (allerdings entspricht der Bauplan nicht mehr der aktuellen Konfiguration):


Obwohl ich mit dem Gerät ganz zufrieden bin habe ich für die Zukunft (schon allein aus Bastelzwang) einige Verbesserungen und Umbauten vor: